Recht ohne Streit: Gut gelotst ist halb gewonnen.

Die neue Plattform "Recht ohne Streit" ist gestartet

Das Angebot an alternativen Streitbeilegungsmöglichkeiten ist vielfältiger als manche denken. Doch welches ist das richtige für meinen konkreten Konflikt? Unterstützung bietet die am 12.01.2023 gestartete Plattform “Recht ohne Streit”. Dort wird nicht nur interaktiv das breite Spektrum der Anbieter und ihrer Methoden vorgestellt, sondern auch gezielt bei der passenden Auswahl im Einzelfall unterstützt – eine gute Möglichkeit also, um Konflikte auch außergerichtlich zu lösen

Informieren. Motivieren. Unterstützen.

Die Besonderheit der Plattform „Recht ohne Streit“ besteht darin, dass Konfliktbetroffene:

  • über die Möglichkeiten alternativer Streitbeilegung informiert werden
  • motiviert und darin unterstützt werden, von diesen Möglichkeiten auch tatsächlich Gebrauch zu machen
  • dazu veranlasst werden, über die rechtliche Seite des Konflikts hinauszudenken
  • Klarheit darüber erhalten, was ihnen wirklich wichtig ist
  • Erkenntnis erlangen, auf welchen Wegen sie ihre Ziele erreichen können

Konfliktbetroffene werden dabei nicht sofort zu einem ganz bestimmten Verfahren geleitet. Vielmehr geht es um die Vermittlung von Informationen zu individuell passenden Streitbeilegungsverfahren. Diese Informationen befähigen die Nutzer:innen dann, selbst zu einer „informiert-autonomen“ Entscheidung zu finden. So können sie schließlich den Weg einschlagen, der am besten für sie passt.

Die im konkreten Konflikt und für die gesetzten Ziele in Betracht kommenden Methoden werden auf der Plattform anschaulich erläutert. Die Bandbreite reicht dabei vom kooperativen Verhandeln über Moderation, Mediation und Schlichtung bis zu Bewertungs- und Entscheidungsverfahren. Auch die jeweiligen Chancen werden mit Fallbeispielen klar verdeutlicht. Nutzer:innen erhalten zudem Informationen über Kosten und Anbietende. Und es wird ihnen aufgezeigt, dass die im interaktiven Teil herausgearbeiteten Interessen auch durch flexible Verfahrensgestaltungen umgesetzt werden können.

Nutzer:innen werden somit Schritt für Schritt dabei unterstützt und begleitet, den Weg ihrer Wahl zu finden. Dabei erfahren sie:

  • wie sie Konfliktpartner für die Teilnahme gewinnen können
  • wie sie vermittelnde Dritte finden und beauftragen können
  • worauf zu achten ist, wenn eine rechtssichere Übereinkunft erzielt werden soll
  • was sie tun können, wenn die andere Seite nicht mitmacht

Die Plattform „Recht ohne Streit“ ist kostenfrei und anonym.

Das interaktive Internetportal ist Teil eines Forschungsprojekts eines interdisziplinären Teams um Professor Reinhard Greger. Als ehemaliger BGH-Richter und langjähriger Begleiter der Alternativen Streitbeilegung verfügt er über exzellentes Fachwissen sowie eine umfassende Praxiserfahrung.

Im Fokus von Professor Gregers Projekt stehen die folgenden Fragen:

  1. Ob und wie lassen sich Informationsdefizite beseitigen, wenn Betroffene von Möglichkeiten zur interessengerechten und ressourcenschonenden Konfliktbeilegung keine oder nur unklare Vorstellungen haben?
  2. Was geschieht, wenn Betroffene gar nicht wissen, wie sie auf diese Wege gelangen können?

Denn oft sehen sie dann entweder ganz von der Durchsetzung ihrer Ansprüche ab oder begeben sich in ein mitunter beschwerliches Gerichtsverfahren, obwohl sie durch Verhandlungen oder Vermittlung Dritter schnellere und vorteilhaftere Lösungen hätten finden können.

Das Portal www.rechtohnestreit.de bietet Konfliktbetroffenen einen hervorragenden Überblick und bietet wertvolle Orientierung im konkreten Streitfall. Es steht jederzeit kostenfrei und anonym zur Verfügung. Ein umfassender Evaluationsbericht des Projektes kann hier abgerufen werden.